K.U.K. in der FNP vom 12.01.2016
Fastnachtsband K.U.K.
Närrische Musiker legen los
12.01.2016 FNP / Von THORBEN PEHLEMANN
Uwe Forstmann ist Fastnachter durch und durch: Als Gitarrist und Manager der Fastnachts-Rock’n Pop-Band K.U.K. und Sprecher des Großen Rats hat er während der fünften Jahreszeit jede Menge zu tun.
Foto: Leonhard Hamerski
Uwe Forstmann ist mit Leibe und Seele Fastnachter, vor allem die Musik hat es ihm angetan, wie er hier im Fastnachtsmuseum zeigt.
Die ruhige Weihnachtszeit ist vorüber, jetzt biegt das neue Jahr direkt in die laute, närrische fünfte Jahreszeit ein: Noch einen Monat lang geht es schunkelnd und tanzend in Richtung Fastnachts-Wochenende mit großem Umzug durch die City. Für Uwe Forstmann bedeutet diese Zeit „positiven Stress“, weil sein Terminkalender gespickt ist mit 25 Auftritten der beliebten Fastnachts-Rock’n’ Pop-Band K.U.K. („Klaus-Uwe-Klaus“) – und er gleichzeitig die Aktivitäten des Großen Rats der 60 Frankfurter Karnevalsvereine als Sprecher begleitet.
„Jetzt, wo es richtig losgeht und die Maschine ins Rollen kommt, spürt man schon eine Vorfreude“, ist Forstmann voller Tatendrang. Wirklich stressig sei eher die Zeit von August bis Ende Oktober, weil dann die große Fastnachts-Kampagne geplant und vorbereitet werden müsse: Sämtliche Beteiligungen und Feste der Vereine koordinieren, Motive für die großen Umzugswagen abstimmen und in Produktion geben, Ablauf- und Sicherheitskonzepte mit den Behörden festlegen. Der große Aufwand, den tausende Beteiligte größtenteils ehrenamtlich betreiben, lässt sich somit erahnen – zumal der Fastnachtsumzug eine von Frankfurts größten Tagesveranstaltungen ist, die 300 000 bis 400 000 Menschen auf die Straße bringt.
Großes Pensum
Wenn Forstmann und seine Bandkollegen Klaus Schönmann und Klaus Wimmer wollten, könnten sie ihren Terminkalender noch weit enger gestalten: Anfragen für weitere Auftritte von K.U.K. hätten sie genug, erzählt Forstmann, der Gitarrist und Manager des Trios, das bei Auftritten durch Tanz und Backgroundgesang zweier Damen zum Quintett wird. Würde sich das gesamte närrische Treiben 2016 nicht auf fünf Wochen konzentrieren und der Fastnachtssonntag eher auf Ende Februar fallen, hätten K.U.K. auch noch mehr Feiern beglückt. So allerdings reiche das Pensum, meint der 57-Jährige: „Wir sind ja keine jungen Männer mehr.“
An einem Abend könne es nämlich schon vorkommen, dass sie vier verschiedene Bühnen mit ihrem Repertoire aus Comedy, großer Show und 100 Songs bespielen, die bekannten Rock- und Pop-Nummern entlehnt und nach hessischer Mundart umgedichtet sind. „In unseren 20 Minuten müssen wir den Saal zum Kochen bringen, dafür engagieren uns die Vereine“, erklärt Forstmann: „Das heißt, wir müssen auf den Punkt fit sein.“ Am Ende einer solchen Nacht, die präzise Organisation und die genaue Ortskenntnis eines eigens engagierten Taxifahrers benötigt, stehe dann kein Weiterfeiern und auch kein Alkohol an – „eher Reha oder Sauerstoffzelt“, sagt Forstmann lachend. Er selbst spiele deswegen Fußball und gehe in der Mittagspause seiner Beschäftigung als Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Diehl Aerospace in Heddernheim, einem Zulieferer für Luftfahrttechnik, regelmäßig joggen.
Positiver Stress
Als Belohnung erhalten die Musiker ihren „Spaß an der Freude“ und auch einen kleinen Adrenalinstoß, weshalb der Aufwand den bereits genannten „positiven Stress“ freisetze. Angetrieben wird Forstmann somit von derselben Motivation wie all die Frankfurter, die sich in den Vereinen engagieren und die dem Fastnachtstreiben eine nicht zu unterschätzende gesellschaftliche Relevanz verleihen: „Der Wunsch, aktiv etwas zu tun, sich einzubringen, am Zusammenhalt der Gemeinschaft teilzuhaben.“ Früher kompensierte Forstmann dies als jahrzehntelanger Vorsitzender des mittlerweile aufgelösten Karnevalvereins „Die Spinner von 1951“ aus dem Riederwald und auch als Präsidiumsmitglied des Großen Rats. Heute begnügt er sich mit passiver Mitgliedschaft der „Heddemer Käwwern“ und der „Fidelen Naussauer“ – von der Arbeit als Sprecher und Musiker abgesehen, versteht sich.
Ganz besondere Vorfreude hält nun der Umstand bereit, dass K.U.K. am Fastnachtssonntag auf dem Römerberg auftreten werden. „Der Gerechtigkeitsbrunnen wird zur Bühne, bis der Umzug dort ankommt“, freut sich Forstmann: „Wir sind ganz schön stolz, dass die Wahl auf uns gefallen ist.“
Das Trio K.U.K. wird durch zwei Tänzerinnen (Sabrina Schaefer, Tanja Wimmer) ergänzt.
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